Dachausbau: Warum es sich lohnt, in einen schönen Ausbau zu investieren

Für einen Dachausbau gibt es viele verschiedene Gründe. Egal ob unerwarteter Familienzuwachs, das Bedürfnis nach mehr Privatsphäre für die Eltern oder heranwachsende Kinder. Die Renovierung bietet dabei eine große Chance für eine moderne Familie, die eigenen vier Wände besonders und einzigartig zu gestalten. Der Ausbau schafft mehr Möglichkeiten für alle.

Inhaltsverzeichnis:

Was beim Dachausbau generell zu beachten ist

Wer einen Dachausbau wagen will, sollte vorab einige Dinge klären und sich entsprechend informieren. In diesem Artikel geben wir Ihnen wertvolle Informationen und Tipps. Auf deren Grundlage können Sie dann entscheiden, ob der Dachausbau für Sie infrage kommt und wie bzw. mit wem Sie diesen am besten in Angriff nehmen. 

Ist meine Immobilie für einen Dachausbau geeignet?

Dabei stellt sich als Erstes die Frage, ob Ihre Immobilie überhaupt für den Ausbau des Dachbodens geeignet ist. Hier sind ein paar Tipps, an denen Sie sich orientieren sollten.

  • Ist es möglich, Dachfenster oder andere Fenster einzubauen?
  • Ist die Deckenhöhe mindestens 2,50 m?
  • Sind die Anschlüsse für Wasser, Abwasser, Strom, Gas etc. im Haus für einen erhöhten Bedarf ausgelegt?
  • Können diese Anschlüsse ins Dach verlegt werden, bzw. sind eventuell sogar bereits vorhanden?
  • Ist die Decke des obersten Stockwerkes ausreichend tragfähig?
  • Können bestehende Dachkonstruktionen verwendet werden oder müssen neue geschaffen werden?
  • Wie ist der Kamin angelegt? 
  • Muss dieser eventuell versetzt werden oder kann der bisherige Verlauf genutzt werden?

Vielleicht können Sie diese Fragen nicht direkt für sich beantworten, weil Ihnen das entsprechende Know How fehlt. Vor allem, wenn es um die Tragfähigkeit der Decke und um das Dach an sich geht, wenden Sie sich besser an einen Betrieb Ihres Vertrauens. So bekommen Sie eine professionelle Aussage über die Tragfähigkeit, die vorhandene Dämmung und darüber, ob das Dach entsprechend gedeckt ist. Ein Dachdecker und ein Statiker können Ihnen dabei bestimmt helfen. Sie sagen Ihnen, ob Sie einen Ausbau wagen sollten. Sollten Sie nicht wissen, wie Sie am besten einen passenden Handwerker finden, unterstützt Sie dabei die Bayerische HV.

Wenn Sie sich dann sicher sind, dass das Dachgeschoss neuer Wohnraum werden kann, können Sie an die Planung gehen.

Ein sehr gelungener Ausbau schafft neuen Wohnraum im Dach. Bildautor: fu_kuehn at made-by-architects.com

Wofür wird der Raum künftig genutzt?

Bereits im Vorfeld sollten Sie wissen, wofür Sie den Dachboden überhaupt ausbauen wollen. Überlegen Sie sich, ob das Obergeschoss ein offener Raum, ein Büro oder ein Hobbyraum sein soll. Entsteht ein neues Schlafzimmer für die Eltern bzw. die heranwachsenden Kinder. Oder schaffen Sie im neuen Dachgeschoss einfach einen flexiblen Raum, der von der gesamten Familie genutzt werden kann. So entsteht im Rest des Hauses mehr Platz für alle. Egal wie, auch hier sollten Sie vorab für sich wieder einige Fragen beantworten.

  1. Privatsphäre: Müssen Türen oder weitere Wände eingebaut werden?
  2. Lichtkonzept: Wie viel Tageslicht benötigt der Raum, müssen neue Fenster eingesetzt werden oder wie kann gewährleistet werden, dass das neue Zimmer hell und freundlich wirkt?
  3. Wasser/Abwasser: Wird ein weiteres Badezimmer oder sogar eine Küche benötigt?
  4. Isolierung: Im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt – wie kann man das Dach so dämmen, dass das Klima im neuen Wohnraum zu jeder Jahreszeit angenehm ist?
  5. Welche Treppe kann schön in den bereits vorhandenen Stil des Hauses integriert werden, ohne zu viel Platz wegzunehmen?
  6. Braucht es einen Schallschutz?

Nächster Schritt: Baugenehmigung

Sind diese Fragen alle beantwortet und es steht dem Dachausbau immer noch nichts im Wege, dann ist der nächste Schritt der Weg zum Bauamt. Denn selbstverständlich unterliegt auch der Ausbau des Dachbodens dem Baurecht. Als Bauherr müssen Sie deshalb für eine Baugenehmigung sorgen. Schließlich handelt es sich um eine Veränderung des Wohnraums. Für den Umbau sind diverse Vorschriften und Richtlinien zu befolgen. Beispielsweise ist der Brandschutz oder die Statik zu beachten. Sie sollten im Bauamt entsprechende Baupläne vorlegen, um eine Genehmigung zu erhalten.

Für die Erstellung der Baupläne kann es hilfreich sein, einen Architekten und Bauingenieur ins Boot zu holen. Sie wissen, worauf es bei der Genehmigung ankommt, welche – womöglich versteckten – Tücken sich Ihnen in den Weg stellen könnten. Außerdem unterstützen sie bei der Einreichung der entsprechenden Formulare.

Liegt die Baugenehmigung für den Dachausbau vor, kann es an die Umsetzung gehen. Hierfür haben wir Ihnen einige Schritte aufgeführt, die vermutlich auf Sie zukommen.

In 6 Schritten zum fertigen Dachausbau 

Nicht immer müssen Sie für die Renovierung Ihres Dachbodens alle diese 6 Schritte beachten. Das hängt sehr von den Gegebenheiten, dem Alter und dem Zustand Ihres Hauses ab. Allerdings können Sie sich daran orientieren. Sowohl in Bezug auf die Arbeit, als auch auf die Kosten, die auf Sie zukommen werden. 

1. Das Dach gut Entkernen

Es scheint so einfach, ein Zimmer zu entkernen. Es muss sowieso alles herausgerissen werden, dafür benötigt es wenig Fingerspitzengefühl und Fachwissen. 

Das mag auf den ersten Blick so sein, dennoch ist dieser erste Arbeitsschritt nicht zu unterschätzen. In den Gemäuern können versteckte Gefahren, wie beispielsweise Asbest, lauern. Gerade in älteren Gebäuden kommt es häufig vor, dass die verbauten Materialien giftig oder gesundheitsschädigend sind. Das ist sowohl für das Ausreißen an sich, vor allem aber auch für die Entsorgung wichtig zu wissen. Denn diese Materialien können nicht einfach auf den Wertstoffhof gebracht werden, sondern müssen über den Sondermüll fachmännisch entsorgt werden. Um die eigene Gesundheit und letztendlich auch die Umwelt zu schonen, ist es ratsam einen Betrieb zu beauftragen, der diese Arbeiten professionell erledigt. Haben Sie Ihr Haus eventuell selbst gebaut? Dann wissen Sie bestimmt, welche Materialien zum Einsatz kamen und haben sogar beim Bau bereits alles entsprechend für den Dachausbau angelegt. Dann fallen diese Arbeiten vermutlich kleiner und weniger aufwändig aus als bei einem in die Jahre gekommenen Haus.

2. Die richtigen Fenster professionell in das Dach einbauen

Kunststoff oder Holz, egal wofür Sie sich entscheiden, es ist wichtig, dass die neuen Dachfenster und Fensterfronten korrekt eingebaut werden. Beispielsweise verursachen falsch herum eingebaute Fenster zu viel Feuchtigkeit: daher ist es ratsam, diesen Schritt von einem Fachmann durchführen zu lassen. So können Sie sicher sein, dass ihr neu geschaffener Wohnraum trocken und von Zugluft verschont bleibt. Sie müssen sich später einmal nicht mit Schimmel im Haus herumärgern. Außerdem können Sie mit den richtigen Fenstern einiges für die Dämmung tun und somit eventuell sogar Förderungen vom Staat für Ihren Umbau erhalten.

3. Die Dämmung – entscheidend für den Dachausbau

Für das Raumklima ist es notwendig, professionell zu dämmen. Schimmelbildung und Bauschäden können die Folge einer mangelhaften Dämmung sein. Um sicherzugehen, dass der Dachausbau erfolgreich wird, empfiehlt es sich auch hier, einen entsprechenden Fachbetrieb zu beauftragen. Dann sind Sie auf der sicheren Seite und wissen, dass sämtliche Normen, die vom Staat vorgegeben werden, eingehalten wurden. Ihre Immobilie bleibt trocken, schimmelfrei und zu allen Jahreszeiten angenehm temperiert.

Gerade beim Dach treten Bauschäden besonders häufig auf – wie eine Studie des ZDB (Zentralverband Deutsches Baugewerbe) zeigt.

4. Trockenbau – eine gute Möglichkeit den Raum neu zu gestalten

Mit entsprechenden Trockenbauwänden kann der Raum neu gestaltet werden. Die Wände werden verkleidet und eventuell neue eingezogen. Es gibt drei unterschiedliche Möglichkeiten des Trockenbaus. Mit OSB-Platten, mit Rigips Platten und Holzständerwerk oder mit Rigips Platten und Metallprofilen. Alle drei Methoden haben ihre Vorteile und unterscheiden sich preislich nicht sonderlich. Vor allem ab einer Größe von ca. 50 Quadratmetern ist es ratsam, einen Fachbetrieb zu beauftragen. Der Betrieb kann Sie beraten, welche Bauweise bei Ihnen am besten geeignet ist. Tipps, wie Sie am besten einen Maler in Ihrer Region finden, bekommen Sie hier. 

5. Mit diesen Tipps klappt’s auch mit Elektro und Sanitär

Wenn der Trockenbau fertig ist, werden die Leitungen verlegt. Um hier Ärger vorzubeugen, suchen Sie sich am besten vorab einen Profi, der Sie fachmännisch berät und die entsprechenden Leitungen für die Elektrik und Sanitär verlegt. Fehler in der Elektrik können nämlich nicht nur den ausgebauten Dachboden schädigen, sondern das gesamte Haus. Nicht selten führten Schwelbrände dazu, dass das gesamte Gebäude komplett unbewohnbar wurde oder sogar abgebrannt ist. Wenden Sie sich daher an einen Elektriker Ihres Vertrauens, um Kosten zu sparen und sichere Leitungen verlegt zu bekommen.

Wenn Sie sich für ein weiteres Bad oder eine Toilette im Obergeschoss entschieden haben, dann müssen auch hier Leitungen verlegt werden. Diese legt Ihnen ebenfalls am besten einen Fachmann an, um eventuelle Wasserschäden oder Rohrbrüche zu vermeiden. Es ist nämlich nicht ganz ohne den Wasserdruck bis ins oberste Stockwerk aufrechtzuerhalten. Um nicht die Leitungen des restlichen Hauses zu schädigen oder nur noch ein Tröpfeln des Wasserhahns zu erhalten, fragen Sie bei der Bayrischen HV nach einem passenden Handwerker.

6.  Die Verkleidung: So erstrahlt Ihr Dachboden in neuem Glanz

Im letzten Schritt geht es an die Verkleidung des Dachgeschosses. Um einen schönen Innenausbau zu erhalten, müssen alle Flächen entsprechend gut vorbereitet sein. Das heißt, gerade Flächen, alles ausgebessert und gespachtelt, so dass Farbe, Tapete und Böden entspannt und ohne große Nervenzusammenbrüche angebracht werden können.

Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie diese Arbeiten unbedingt vorher erledigen. Mit einer Fachfirma sparen Sie bei diesem Schritt Zeit, Nerven und vermutlich auch Kosten. Das Unternehmen berechnet genau, wie viel Material benötigt wird und hat günstigere Bezugsquellen. Wenn Sie noch mehr zum Thema Trockenbau, Malen, Tapezieren und einem fugenlosen Bad lesen wollen, dann schauen Sie sich einmal diesen Artikel an. Hier fassen wir  für Sie zusammen, auf was bei all diesen Arbeiten zu achten ist.

Diese Handwerker benötigen Sie für Ihren Dachausbau:

  • Dachdecker: Dach aufnehmen und eindecken
  • Tischler: Innenausbau, Dämmung, Fußboden, Dachfenster, Gauben
  • Treppenbauer: Metallbauarbeiten und Tischlerarbeiten
  • Elektriker: Elektroinstallationen
  • Heizungsbauer: Heizkörper oder Fußbodenheizung
  • Sanitär: Anschluss an An- und Abwasser, Klempnerarbeiten
  • Maler: Wände verputzen und streichen

Weiterführende Infos im Video

Welche Kosten entstehen beim Dachausbau?

Ein Dachausbau ist eine hervorragende Möglichkeit, Wohnraum zu schaffen. Ganz simpel mit dem Dachboden, einem an sich ungenutzten Raum. Dennoch fragen Sie sich bestimmt, welche Kosten in etwa auf Sie zukommen werden. So ganz preiswert ist eine Renovierung des Daches nicht. Denken Sie aber daran, was Sie an Wohn- und Lebensqualität dazu gewinnen, wenn Sie schlicht mehr Platz in Ihren vier Wänden haben.

Faktoren um Kosten für den Dachausbau zu ermitteln

Damit Sie ungefähr kalkulieren können, finden Sie hier eine grobe Aufstellung möglicher Kosten: Je nach Alter und Zustand des Hauses wird die Dämmung aufwändiger. Wenn Sie sich für eine normale Dämmung entscheiden, können Sie preislich mit ca. 60 bis 100 Euro pro Quadratmeter rechnen. Sollte es etwas aufwändiger werden und eine Aufsperrdämmung notwendig sein, liegen die Kosten bei ungefähr 160 bis 250 Euro pro Quadratmeter.

Boden und Fenster

Für den Boden können Sie, je nach Qualität des Belags, zwischen 10 und 30 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Die Fenster variieren sehr stark je nach Ausführung, Größe und Art des Fensters. Mindestens 300 Euro sollten Sie für die günstigste Variante kalkulieren. Liebäugeln Sie mit Gauben, bodentiefen Fenster oder einem Dachaustritt, kann der Preis auch schnell auf bis zu 3.000 Euro steigen. 

Trockenbau, Treppen und Türen

Für den Trockenbau mit einem Handwerker kommen etwa 60 Euro pro Quadratmeter auf Sie zu. Übernehmen Sie den Trockenbau selbst, liegen die Kosten der Platten bei etwa 20 Euro pro Quadratmeter. Vergessen Sie bei der Kalkulation bitte nicht den Kleber, Werkzeug und natürlich Ihre wertvolle Arbeitszeit.

Treppen und Türen bekommen Sie schon um die 100 Euro. Sie sollten aber unbedingt fachmännisch eingebaut werden, daher werden sich die Kosten auf etwa 1.000 Euro belaufen.

Elektroinstallation und Heizung

Für die Verlegung der Stromleitungen kommen bis zu 1.000 Euro auf Sie zu.

Auch eine Heizung müssen Sie in das oberste Stockwerk verlegen. Haben Sie Heizkörper, rechnen Sie mit ca. 1.000 Euro pro Körper. 

Für die Verlegung der Stromleitungen kommen bis zu 1000 Euro auf Sie zu.

Bad und / oder Küche

Wenn Sie sich für ein Bad oder gar eine weitere Küche entscheiden, hängen die Kosten sehr von Ihren Vorlieben ab. Zwischen 5.000 und 10.000 Euro kommen dabei mit Sicherheit auf Sie zu.

Sie sehen, die Kosten für den Dachausbau sind sehr individuell und hängen von Ihrem Geschmack und auch von der Größe des auszubauenden Dachgeschosses ab.

Fazit

Überraschender Familienzuwachs, ein Mehrgenerationenhaus, ein neues Büro oder Hobby- und Sportraum. Die Beweggründe für einen Dachausbau sind vielfältig. Die Möglichkeiten, die sich Ihnen mit der Renovierung bietet, sind unzählig. Und das Beste: Sie sind nicht starr, sondern können mit Ihrer Familie, Ihren Interessen und Vorlieben wachsen und sich verändern. Sie werden Ihren neu geschaffenen Raum lieben und deutlich an Wohn- und Lebensqualität gewinnen, sobald Sie sich für den Schritt des Dachausbaus entschieden haben. Die Bayerische HV unterstützt Sie gerne bei der Auswahl des für Sie passenden Handwerkers, damit der Ausbau für Sie reibungslos abläuft. Rufen Sie noch heute an oder starten Sie direkt Ihre Anfrage.